Die 10 Top-Attraktionen in den Northwest Territories
Eine Reise in die Northwest Territories besticht durch pure Wildnis fernab der eigenen, vertrauten Welt und verspricht Einblicke in das Leben der Einheimischen.
Eine Reise in die Northwest Territories besticht durch pure Wildnis fernab der eigenen, vertrauten Welt und verspricht Einblicke in das Leben der Einheimischen.
Nordlichter
Jeder kennt sie: die Nordlichter, auch Polarlichter oder – im Fachjargon – Aurora borealis genannt. Wer hat nicht schon einmal Bilder dieses atemberaubenden Naturschauspiels gesehen? Die Lichter flackern in verschiedenen Farben über den Nachthimmel und lassen ihn in rotem, blauem, grünem oder gelbem Licht erstrahlen. Vielleicht stehen die Nordlichter bereits weit oben auf deiner Bucket List. Dass das Naturphänomen in Island und Norwegen beobachtet werden kann, ist vielen bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass die Northwest Territories zu den mit Abstand besten Orten weltweit zählen, um dieses Spektakel zu beobachten. Das geht sowohl im Herbst als auch im Winter bei guten Witterungsverhältnissen: einfach warm anziehen, den Blick gen Himmel richten und eines der beeindruckendsten Naturschauspiele der Welt genießen! Wer daraus ein Erlebnis der Extraklasse machen möchte, mietet sich am besten eine Hütte und ein Tipi in der Wildnis und fährt dann mit dem Hundeschlitten oder Schneemobil zu einem Ort, wo der Himmel besonders klar ist. Auch nicht zu verachten: Entspannt und in aller Ruhe lassen sich die Nordlichter vom Hotelzimmer aus beobachten. Wie actiongeladen das Polarlicht-Erlebnis werden soll, bleibt jedem selbst überlassen. Eins steht allerdings fest: Das Spektakel zählt eindeutig zu den Highlights in diesem Teil Kanadas und sollte bei keiner Herbst- oder Winterreise in die Northwest Territories fehlen.
Great Slave Lake
Am Seeufer des Great Slave Lake, der auch unter dem Namen Großer Sklavensee bekannt ist, liegt Yellowknife, die Hauptstadt der Northwest Territories. Was in Europa kaum einer weiß: Es handelt sich um den tiefsten See Nordamerikas (613 Meter) und zugleich den zehntgrößten See der Welt. Am besten lässt sich der See in einem Flugzeug überblicken, genauer gesagt mit dem Wasserflugzeug. Die fliegen regelmäßig und versprechen atemberaubende Ausblicke. Eine weitere Möglichkeit ist die Erkundung des Sees per Boot. Mit dem Kajak lässt es sich bestens am Seeufer entlang paddeln. Und wer gerne angelt, der wird sich freuen zu hören, dass es im Great Slave Lake Seeforellen und Hechte gibt. Oder soll es lieber ein motorisiertes Gefährt sein? Dann könnte eine Schneemobiltour die richtige Wahl sein. In acht von zwölf Monaten im Jahr ist der See überfroren und lädt zu einem actiongeladenen Abenteuer ein. Auch die Nordlichter lassen sich von hier aus gut beobachten: Einfach mal anhalten und nach oben schauen.
Nahanni National Park Reserve
Die Nahanni National Park Reserve sollte ganz oben auf der Reiseziel-Liste all jener stehen, die unbedingt die Wildnis des hohen Nordens hautnah erleben möchten. Der rauschende Nahanni River tost durch dieses Schutzgebiet und fließt dabei durch vier riesige Canyons mit einer Tiefe von bis zu 1.220 Metern. Ein atemberaubender Anblick sind die Virginia Falls, an denen der Fluss sagenhafte 90 Meter in die Tiefe stürzt: doppelt so tief wie an den Niagarafällen! Heiße Quellen, Gebirgszüge, Tundra und Wälder – die Nahanni Reserve geizt sicher nicht mit ihren Reizen. Zwar ist sie abgelegen, doch Besucher können in den Sommermonaten mit der Natur auf Tuchfühlung gehen und campen. Besonders empfehlenswert: Mit einem Touristenführer die Stromschnellen erleben. Das garantiert einen unvergleichlichen Ausblick und unvergessliche Urlaubsmomente – Adrenalinrausch inklusive. Aber auch beim Wandern und Bergsteigen lässt sich die Aussicht genießen. Mit etwas Glück zeigen sich sogar Alaska-Schneeschafe, Rentiere, Wölfe oder Schwarzbären.
Eisstraßen
Faszination Eisstraße. Es braucht nicht viel Vorstellungskraft, um vor dem inneren Auge gewaltige Trucks zu sehen, die durchs endlose Weiß ziehen. Eine bekannte Fernseh-Doku zu dem Thema wurde in den Northwest Territories gedreht, denn dort befindet sich die längste Eisstraße der Welt. Aber warum sollten Eisstraßen nur im Fernsehen bestaunt werden? Mit der Unterstützung eines Touristenführers vor Ort können PS-Begeisterte selbst ans Lenkrad. Die Eisstraßen befinden sich auf festgefahrenem Schnee und einem Meter Eis. Im Winter verlängern sie das Straßennetz der Northwest Territories um knapp 2.000 Kilometer und stellen eine Verbindung zu Bergwerken und abgelegenen Orten her. Das birgt so einige Gefahren, doch mithilfe eines erfahrenen Reiseveranstalters wird die Fahrt auf einer Eisstraße ganz gewiss zu einem unvergesslichen Erlebnis. Übrigens: Das geht nicht nur im Super-Size-Truck, sondern auch in einer Stretch-Limo! Da bleibt mit Sicherheit so mancher Mund vor lauter Staunen offen.
Wood Buffalo National Park
Schon mal in einem Nationalpark gewesen, der größer ist als die gesamte Schweiz? Der Wood Buffalo National Park ist der größte Nationalpark Kanadas und deckt eine Fläche von mehr als 44.807 Quadratkilometern ab. Dort befindet sich auch der größte Biberdamm der Welt sowie eine der größten Herden freilaufender Bisons. Außerdem ist der Park der letzte noch verbliebene natürliche Brutplatz des vom Aussterben bedrohten Schreikranichs. Es versteht sich also von selbst, dass sich der Wood Buffalo National Park ausgezeichnet zur Wildtierbeobachtung eignet. Abgesehen davon lässt er sich gut zu Fuß oder per Kanu erkunden. Und zu erkunden gibt es viel! Auch nach mehreren Wochen Camping hätte man noch längst nicht alles gesehen. Ein Zwischenstopp bei den sogenannten Salt Plains darf auf keinen Fall im Urlaubsprogramm fehlen. Dabei handelt es sich um eine mit einer Salzkruste überzogene Ebene, wo Salzrückstände eines 380 Millionen Jahre alten Meeresbodens aus der Tiefe an die Oberfläche gelangen und dort fast wie oberirdische Stalagmiten aussehen.
Canol Trail
Wer gern an seine Grenzen geht und zeigen möchte, was er wirklich drauf hat, für den ist der der Canol Trail genau die richtige Attraktion. Die Geschichte des Trails geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Ursprünglich diente er als Straße und Pipelinetrasse zwischen Norman Wells in den Northwest Territories und dem Yukon. Doch nach nur einem Jahr erwies sich die Instandhaltung als zu schwierig. Selbst heute noch sind rostende Trucks, Bahnhöfe und andere Spuren menschlichen Wirkens an verschiedenen Stellen zu sehen. Der Canol Trail hat es echt in sich. Ganze 449 Kilometer aus wilden Pfaden, Flussbetten, Bergpassagen, Schluchten und weiteren Hindernissen sorgen nicht ohne Grund dafür, dass der Trail als einer der schwierigsten in ganz Kanada gilt. Im Schnitt dauert es mehr als drei Wochen, um den gesamten Canol Trail zu bestreiten – in entlegenster Wildnis, fernab der Zivilisation. Die meisten entscheiden sich daher, nur einen Teil der Strecke in Angriff zu nehmen. Mit dem Mountainbike, Quad, Schneemobil oder Hundeschlitten haben einige es schon etwas schneller geschafft. Für alle anderen gilt: Auch ein Sightseeing-Flug über diese faszinierende Strecke verspricht, ein einzigartiges Erlebnis zu werden. Mehrere Anbieter haben solche Rundflüge im Angebot.
Dempster Highway
Der 737 Kilometer lange Dempster Highway ist der Traum all jener, die liebend gerne Auto fahren. Los geht die Fahrt in Dawson City, zunächst über die schroffen Berge der Tombstone Range, dann über den Polarkreis ins Flussdelta des Mackenzie River. Dann ist es an der Zeit, in Inuvik zu parken. Unterwegs gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Campen, Angeln und Kanufahren in Abgeschiedenheit und ursprünglicher Natur. Übrigens: Die Straße wurde nach einem Polizeikommissar der Royal Canadian Mounted Police benannt, der die Strecke in einem Hundeschlitten zurücklegte. Heutzutage erfreut sich die Route vor allem im Sommer großer Beliebtheit. Dann gibt es beinahe rund um die Uhr Tageslicht – perfekt für einen Roadtrip. Auf ans Lenkrad und losfahren!
Keele River
Kanu- und Kajakbegeisterte aus der ganzen Welt wollen auf dem Keele River ein Abenteuer erleben. Er hat eine Länge von 410 Kilometern und schlängelt sich durch die bergige Tundra, über Hochplateaus sowie durch die Mackenzie Mountains. Das bedeutet, dass sich Wassersportfans auf eine atemberaubende Aussicht freuen dürfen. Zurücklehnen ist dabei nicht angesagt, denn der Fluss hat so seine Tücken: Es mangelt nicht an Stromschnellen und weiteren Herausforderungen, die die Herzen von Wildwasserkanuten höher schlagen lassen. Also rein ins Wasserflugzeug, auf ins Quellgebiet, Schultern dehnen und lospaddeln. Aber auch für alle jene, die es lieber ruhiger angehen lassen, hat der Keele River viel zu bieten. Er eignet sich nämlich bestens zum Angeln und zur Beobachtung von Wildtieren. Keine Seltenheit sind beispielsweise Elche und Biber, die schon seit 12.000 Jahren von den Dene People, einem indigenen Volk Kanadas, gejagt werden.
Acho Dene Native Crafts
Die Deh Gah Gotie Dene (was so viel bedeutet wie „die Menschen, die am Fluss leben“) leben schon seit jeher in den Northwest Territories. Zum Fortbestand der Geschichte und Kultur dieses indigenen Volkes trägt unter anderem das Kunsthandwerk bei. So entstand Acho Dene Native Crafts. Mehr als 40 Kunsthandwerker aus der Gemeinde verwenden über Generationen hinweg überlieferte Techniken zur Herstellung von Pelzkleidung, Körben aus Birkenrinde, Schmuck, Mokassins, Mukluks und allerlei anderen Waren. Ein Besuch im Shop ist ein absolutes Muss für alle, die ein traditionelles Andenken mit nach Hause nehmen möchten, das die Northwest Territories unverfälscht widerspiegelt.